Das Gliding Barnacles Festival kehrt mit seiner 11. Ausgabe nach Portugal zurück und wird dabei von Vans unterstützt. Die Veranstaltung, die Surfen, Kunst und Musik miteinander verbindet, ist größer denn je und findet vom 18. bis 22. September 2024 statt.
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Margaux ist eine kulturprägende Ikone der Surfszene in Biarritz. Sie setzt sich dafür ein, die Community um sie herum aufzubauen und zu bereichern.
September 17, 2024
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Margaux ist eine kulturprägende Ikone der Surfszene in Biarritz. Sie setzt sich dafür ein, die Community um sie herum aufzubauen und zu bereichern.
Man sieht sie ständig in der Stadt, wie sie mit einem freundlichen Winken durch die Straßen schlendert, mit ihrem alten Mercedes und Longboards auf dem Dach herumfährt, oder mit ihrem unvergleichlichen Stil und ihrem typisch strahlenden Lächeln an der Côte des Basques surft. Aber lasst euch von diesem ruhigen Äußeren auf keinen Fall täuschen, denn Margaux ist ein kulturelles Energiebündel. Sie ist äußerst weit gereist und kennt sich in Kunst, Literatur und Musik aus. Margaux ist Mitbegründerin des Queens Classic Festival, einer lebendigen Feier rund um das Thema Gleichberechtigung und LGBTQIA+ beim Surfen, die das kulturelle Gefüge in ihrer Gemeinde verbessern und andere inspirieren soll.
Da das Festival vor der Tür steht, haben wir uns gedacht, wir telefonieren mal mit Margaux.
Hey Margaux – nimm uns doch ein wenig mit in dein Leben.
Ich heiße Margaux Arramon-Tucoo. Ich bin 33 und lebe in Biarritz im Südwesten Frankreichs. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich surfe seit meinem achten Lebensjahr. Ich bin Freesurferin, Möbeldesignerin und Mitbegründerin des Queens Classic Festival.
Beschreib uns doch mal die Szene in Biarritz.
Es ist ein kleines Paradies, das sich im Vergleich zu früher immer mehr zu einer jüngeren und kulturell vielseitigeren Stadt entwickelt. Als ich noch kleiner war, war die Bevölkerung meiner Meinung nach ziemlich alt. Viele Rentner. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass sie jünger wird, vielfältiger und auch vielseitiger. Es ist toll, hier zu leben und aufzuwachsen – und jetzt zu erleben, wie der Fokus auf zukünftige Generationen gelegt wird.
Erzähl uns mal von deiner Reise auf dem Surfbrett.
Mein Vater hat mir das Surfen beigebracht, als ich etwa acht Jahre alt war. Es hat mir echt gefallen, aber irgendwie war ich trotzdem nicht oft surfen. Als ich dann älter wurde, ein Teenie, und alleine und mit Freundinnen raus konnte, wurde es einfacher und ich verliebte mich ins Longboarding. Ich bin damit aufgewachsen, an der Côte des Basques zu surfen, dem perfekten Ort fürs Longboarden. Im Laufe der Jahre habe ich viele internationale Surferinnen kennengelernt, die in die Stadt kamen. Nach der Schule bin ich dann ziemlich schnell nach Amerika gezogen, um dort mit Kassia Meador zu leben. Sie war zu der Zeit mein Idol. Sechs oder sieben Jahre lang bin ich viel hin- und hergependelt. Sie hat mir viel beigebracht, mich mit den Marken bekannt gemacht, für die ich jetzt surfe, und mich zum Freesurfen und zum Reisen um die Welt inspiriert.
Was und wer inspiriert dich beim Surfen?
Eine große Inspiration für mich sind meine Freundinnen und Freunde, die erst spät mit dem Surfen angefangen und alles aufgegeben haben, um am Meer zu leben oder einen Surftrip zu machen. Ich glaube, wenn man mit dem Surfen aufwächst, vergisst man oft, was für ein Privileg es doch ist, jeden Tag ins Wasser zu können. Meine Freundinnen und Freunde haben mich daran erinnert, wie viel Glück ich habe und was für ein gutes Gefühl mir das Surfen gibt. Das inspiriert mich.
Und abgesehen vom Surfen?
Alles, was nichts mit dem Surfen zu tun hat. Bei mir ist es so, dass der ganze Surfsport eins ist und Kunst, Kultur und Literatur, alles, was mich sonst noch so interessiert, das ist etwas ganz anderes. Ich trenne das. In der Möbeldesignschule wollte ich zum Beispiel nur zeitgenössische Möbel entwerfen. Ich wollte kein Surfbrett bauen oder so. Ich wollte nicht irgendwann vom Surfen die Schnauze voll haben, deshalb habe ich alles durchgemischt – einfach, damit ich nicht ständig mit der Surferkultur zu tun habe.
Wie wichtig ist das Möbeldesign für deine Kreativität?
Ich liebe es! Es ist die erste Aktivität abgesehen vom Surfen, in die ich mich verliebt habe. Ich kann eine ganze Woche lang nicht surfen und einfach nur arbeiten, und das macht mir nichts aus. Es ist eine große Leidenschaft für mich und ich verbringe gern Zeit damit.
Erzähl uns mal vom Queens Classic Festival. Wie kam es dazu?
Das Ziel des Queens ist es, die Meinung und Sichtweise der Leute in der Surfbranche zu verändern.
Also haben meine Schwester, ich und eine meine besten Freundinnen aus meiner Kindheit aus Biarritz das Festival zusammen gegründet. Wir kommen alle von der Côte des Basques, wir haben gesehen, wie sich der Strand entwickelt hat, und hatten das Bedürfnis, Frauen einen Platz im Surfsport zu geben - wir fanden es schwierig, uns mit der Surfindustrie im Allgemeinen zu identifizieren. Wir begannen, über die Idee nachzudenken. Am Anfang wollten wir wirklich nur eine Art kleines Dorffest am Strand organisieren, aber nach dem ersten Jahr wurde es richtig groß. Wir haben ein Monster erschaffen! Und wie bei jedem Monster ist es auch hier so: Je mehr man es füttert, desto größer wird es. Deshalb versuchen wir, jedes Jahr größer zu werden, vor allem mit der Unterstützung von Vans, die wir von Anfang an hatten.
Wie findest du ist die LGBTQIA+-Community im Surfsport repräsentiert?
Es ist noch kompliziert. Ich habe das Gefühl, dass es ein bisschen einfacher ist als noch vor ein paar Jahren. Wir können ohne Scham darüber reden, aber der Schlüssel ist die Repräsentation. Und das ist das Ziel des Queens – die Community zu repräsentieren. Zum Beispiel, wenn wir Sasha Jane einladen, die erste Transgender-Person, die an Surfwettbewerben teilnimmt. Ich glaube, das gibt den Menschen Hoffnung, die Angst haben, sich zu outen oder die sich nie repräsentiert gefühlt haben, und zeigt ihnen, dass es okay ist, so zu sein, wie sie sind. Das Queens ist dafür da, Repräsentation und Hoffnung zu ermöglichen.
Was habt ihr dieses Jahr fürs Queens geplant?
Wir wollen nicht, dass es größer wird, sondern dass die Reichweite zunimmt. Je mehr Medienpräsenz wir haben, desto mehr Aufmerksamkeit bekommen wir. Es geht nicht ums Festival. Es geht um die Leute, die wir repräsentieren. Wir möchten einen sicheren, auf Inklusion basierenden Raum bieten und die Botschaft der Hoffnung einem größeren Publikum vermitteln, das nicht persönlich hier bei uns sein kann.
Und was ist das Ziel mit Queens in der Zukunft?
Es wäre cool, es mobil zu machen. Das Festival dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird. Wir arbeiten mit ein paar wunderbaren gemeinnützigen Organisationen zusammen, mit denen wir auch gern in ihren eigenen Ländern zusammenarbeiten würden. Vielleicht gehen wir in Zukunft auch mal ins Ausland mit dem Queens!
Berühmte letzte Worte? Eine Botschaft ans Internet? Eine Nachricht an dein jüngeres Ich?
Du darfst du selbst sein. Schließe niemanden aus. Wenn du surfst, bist du nicht alleine im Wasser. Lass auch den anderen ihren Platz.